Wer die schönen Landschaften rund um Lebach einmal durchwandert hat, dem fallen unter anderem die zahlreichen Felder und Weiden auf. Besonders die Getreidefelder stehen in der Erntezeit wunderschön golden leuchtend da und schreien an einem warmen, sonnigen Tag nach einem kraftvollen und herrlich erfrischenden Schluck, der aus der letzten Ernte entstanden ist. Dazu passend, im englischsprachigen Raum als Farmhouse-Ale bezeichnet, wird eine alte Biersorte aufgegriffen und nach dem Geschmack des Bräu interpretiert. Als „Saison“ entstanden, ist es ein belgischer Bierstil, der einst von wallonischen Farmarbeitern im Winter gebraut wurde, wenn es wenig auf den Feldern zu tun gab, um im kommenden Frühling und Sommer ein nahrhaftes, aber relativ alkoholarmes Gebräu, für die harte Feldarbeit bereitstehen zu haben.
Da Alkohol am Arbeitsplatz heutzutage in keiner Zunft gern gesehen wird, und damit der Genuss sowieso auf den Feierabend verlegt ist, hat der Bräu das sonst so schlanke Farmhouse zu einem richtig opulenten Bauernhaus anwachsen lassen. Der ansässige Agrarökonom wird aufgrund des schmissigeren Tons bei der Bräu einfach „Bauer“ gerufen und ist ein gemütlicher Pfundskerl mit verdientem Bauch und wettergegerbtem Gesicht. Ein Filzhut, samtig wie die weiße Schaumkrone dieses Ales, auf dem Kopf und eine unmerkliche, rauchige Aura vom Holzofen der Stube umgibt den Bauern und machen ihn zu einem echt kernigen Kerl. Mit sieben Malzen kommt ins Bräu, was die Kornkammer des Bauern zu bieten hatte und baut einen kraftvollen Körper auf, der allein schon würzig schmeckt. Die dezente und feine Hopfung lässt im Abgang nur eine flüchtig herbe Note über die Zunge streichen, wobei sie eine sanfte Frische bringt, die den vollen Geschmack abrundet. Fruchtige und würzige Nuancen lassen dieses strohgelbe Bräu vielleicht sogar als Weizenbier interpretieren, wobei die Spritzigkeit dies noch unterstützt. In der Abendsonne sitzt man damit gemütlich im Biergarten, während der am Nachbartisch, aus seinem runden Gesicht sanft lächelnde Landwirt, fröhlich zuprostet.
Stammwürze: 12,9 %, Alkohol: 5,1 % Vol., IBU: 18
Genussempfehlung: Kann neben Becher oder Krug, gut gekühlt auch aus einem Weizenbierglas getrunken werden und passt sehr gut zu ordentlicher Hausmannskost. Es ist aber generell ein süffiges und erfrischendes Feierabendbräu.