Das Römische Reich hat auch im Saarland seine Spuren hinterlassen. Vier große römische Straßen kreuzten das Saarland und an den Kreuzungen und Flussübergängen entstanden Siedlungen (lat. vicus). Der Vicus Saravus und das später über ihm erbaute spätrömische Kastell Saarbrücken, waren einer der Grundsteine der heutigen Landeshauptstadt. Neben diesen „vici“ entstanden verstreut auch bedeutende Landgüter wie zum Beispiel die römischen Villen in Borg, Mechern und Nennig. Selbst in Lebach wurden die Überreste eines solchen Landgutes gefunden, da hier zwei Römerstraßen ihre Wege kreuzten. Diese und viele weitere historische Zeugnisse dieser Hochkultur im heutigen Saarland legten nahe auch ein Getränk nach diesem Volk zu benennen, wobei Wein bei aller Fantasie doch das Naheliegendste ist, welches am besten mit einem Römer in seiner Toga mit der etwas hochnäsigen Haltung assoziiert werden kann.

Auch wenn der archäologische Fund in Lebach als „Villa Weinheck“ bezeichnet wird, was auf ein die Reben schließen lassen könnte, tendieren die Weinanbaugebiete hier aktuell gegen Null. Unter anderem genau dieser Umstand und zusätzlich kriegsbedingte Probleme mit der Lieferung des eigentlichen Traubenproduktes auf ihre Inseln veranlasste seinerzeit Brauer im angelsächsischen Raum des 18. und 19. Jahrhunderts ein Bier zu brauen, das den typischen Eigenschaften des vermeintlich besseren Getränkes Wein mehr als gerecht wurde. Es konnte sie sogar locker übertreffen und wurde um 1900 erstmals Barley-Wine genannt.
Da es aber bereits zahlreiche Sorten dieser starken und herben Spielart der Braukunst gibt, hat sich der Bräu etwas Besonderes, weit ab vom Reinheitsgebot einfallen lassen, was geschmacklich seinesgleichen suchen wird. Inspiriert von einer auf die heutige Zeit übertragenen Reproduktion einer Weinspezialität aus römischer Zeit, entstand ein besonders kreativ angereichertes Getränk. Die vorgefundenen, teilweise exotischen Geschmacksnuancen ließen sich auch hervorragend mit einem schweren, süßen aber fein abgestimmten Malzkörper vereinen. So wurden Ingredienzien aus allen Winkeln des ehemaligen, römischen Reiches herangeschafft, um ein äußerst wohlschmeckendes, alkoholhaltiges Getränk herzustellen, das man beim erstmaligen Genuss schwer mit Bier in Verbindung bringen wird. Neben Gewürzen des Mittelmeerraumes, wie u. a. Lavendel und Lorbeer, kamen nordafrikanische Datteln und orientalischer Safran mit den Karavanen deutscher Postdienstleister bei der Bräu in Lebach an.

Der Feine Römer blickt zwar etwas argwöhnisch auf die modernen Entwicklungen, doch wird er mit diesem fantastischen Getränk im Kelch, das Naserümpfen schnell wieder lassen und den Genießenden angenehme Gesellschaft leisten.

Stammwürze: 23,9 %, Alkohol: 10,1% Vol., IBU: 51

Genussempfehlung: Aus einem großen, bauchigen Weinglas und nicht zu kalt genossen, kommen die vielen Aromen am besten zur Geltung. Als Aperitif oder Digestif, oder kombiniert zu feinen Süßspeisen oder Käse passt er bestens, um jedes Menü stilvoll aufzuwerten.